Der Zustieg ist recht lang (vor allem wenn man nicht am obersten Parkplatz parken kann), aber die Schlucht, insbesondere der 40m Wasserfall, sind toll. Wochenends sind viele Wanderer in der Klamm unterwegs, da muss man auf den engen Leitern schon mit Stau rechnen. Die Absicherung ist eher bescheiden, meistens gibt es zwei unverbundene Bohrhacken mit Lasche, wovon einer mit engem Schraubglied versehen ist. Seilabziehen wird da öfter zum Kraftakt. Beim Ausstieg hat die Kassierin erkannt, dass wir Canyonauten sind und forsch behauptet, dass Canyoning in der Schlucht verboten wäre. Das hätte ihr der Alpenverein gesagt und würde auch auf dem Schild auf dem Kassahäuschen stehen. Jetzt ganz stark sein, auf dem uralten Schild steht: "Das Klettern im Klammbereich beiderseits bis zur Wasserscheide ist von der Kassierhütte bis zum Klammausstieg behördlich verboten - Bezirkshauptmannschaft Bruck". Meinen Einwand, dass wir weder Klettern waren, noch das Bachbett verlassen haben, wollte sie nicht gelten lassen. Ich werde hier noch genauer nachforschen um die rechtliche Situation zu klären.

Bei der Begehung war alles Top. Wollte man ohne Gehmigung gehen, was natürlich verboten und verwerflich wäre, würde man das am besten sehr spät oder zwischen den kommerziellen Touren, also um 12:00 herum machen. Die Kommerz-Guides rufen angeblich die Polizei wenn sie Zweifel haben, dass man eine Genehmigung hat. Kostet dann so 250€.

Coole Tour, die viele Rutschen machen Spaß. Auf der gezeichneten Topo haben die zwei ~8m Abseiler nach den vielen kleinen Rutschen und vor den drei Abseilern bis 30m aus unerfindlichen Gründen gefehlt; ich habe die Topo angepasst. Auch den Parkplatz bei der Abzweigung zum Mangart eingezeichnet. Die Tour wird viel seltener von kommerziellen Gruppen gegangen als die nahegelegene Fratarica, man trifft also eher niemanden. Die Kommerz-Guides fragen angeblich gerne nach der Genehmigung und rufen die Polizei sollten sie Zweifel haben.

Alle Becken waren leider komplett zugekiest (bis auf die kleinen Becken direkt vorm letzten Wasserfall), man konnte weder rutschen noch springen. So kein besonderer Genuss.

Eine tolle kleine Schlucht. Der Weg bergauf ist sehr gut eingerichtet mit Stufen, Seilgeländer. Wir haben leider einen Notausstieg mit dem Einstieg verwechselt und sind schon zwischen Abseiler #7 und #8 (alle Abseiler sind mit Plaketten versehen und haben Nummern) eingestiegen. Jeweils 2 - 4 Klebehaken bei allen Ständen. Beim Abseiler #3 sollte man aufpassen, dass man die vollen 40-45m bis zum Abseiler #2 (da ist ein Ausstieg mit Seilgeländer) abseilt - wir haben den Fehler gemacht nur die ersten 20m bis zum flachen Teil des Wasserfalls abzuseilen, dann konnte man zwar mit etwas vorsicht den Rest absteigen, allerdings mussten wir dann den sehr rutschigen Wasserfall queren um zum Abseiler #2 zu gelangen.

Haben am Weg einen freundlichen Einheimischen getroffen, der meinte, es wäre im Gegensatz zum nahegelegenen Bruckgraben vom Nationalpark her verboten im Ritschengraben Canyoning zu machen. (Hinweis: Das betrifft nur kommerziell geführte Touren!) Tour selber ist in Summe wenig lohnend. Der obere Teil ist ganz nett, besonders Schwemmholzfreunde kommen auf ihre kosten. Der untere Teil besteht aus viel Flusswandern und wenig interessanten Abseilstellen - Rutschen haben wir wohl übersehen oder sind verlegt. Danke an die Bergrettung für die Einrichtung des Seilgeländers - um dieses zu erreichen mussten wir einen 10m Gegenanstieg über Geröll vom Felssturz bewältigen. Wir hatten mehrmals große Schwierigkeiten unser Seil abzuziehen. Die relativ engen und verwitterten häufigen Schraubkettenglieder erzeugen in Verbindung mit unserem 10mm Seil zu viel Reibung. Würde ein dünneres Seil empfehlen.

Das Becken bei der 8 Meter Rutsche war nur einen Meter tief, also lieber nicht rutschen.

Netter offener Bach mit teils recht starker Strömung, allerdings wenig lohnend auf Grund des langen Zusteigs (bzw. Autoshuttelns) und langen Rückwegs. Fast ausschließlich wird von Bäumen abgeseilt, die mit Schlingen und Ringen ausgerüstet sind.

Alles gut eingerichtet, oft Kettengeländer zu Abseilstellen. Die gewaltigen Rutschen konnten alle gemacht werden. Die Zahnradbahn hinauf ist recht teuer, 20€ für die Bergfahrt mit Stand Juni 2023. Man braucht dann in Summe eine Stunde (20 Minuten Bahn plus 40 Minuten Abstieg zur Schlucht) statt 2 Stunden Aufstieg zu Fuß.